Rudolf Hengstenberg

1894
Rudolf Paul Hengstenberg wird am 16. August in Untermais bei Meran in Südtirol geboren. Sein Vater, der Ingenieur Rudolf Hengstenberg, besitzt das Meraner Gaswerk. Die Mutter, Mathilde Hengstenberg, geborene Weißenborn, ist Tochter eines Gothaer Bauunternehmers.

1899
zieht die Familie nach Berlin, in eine Villa in Wannseenähe. Besuch der Oberrealschule in Zehlendorf, Abschluss an der Oberrealschule in Potsdam.

1914
Eintritt als Kriegsfreiwilliger ins „Garde du Corps“ in Potsdam. Einsätze in Frankreich, an der Ost- und Südfront. Mehrfache schwere Verwundungen.

1919
Beginn eines Architekturstudiums an der Technischen Hochschule in Berlin.

1920
Wechsel an die Hochschule Stuttgart zu Paul Bonatz, Beginn eines Studiums an der dortigen Kunstakademie bei Christian Landenberger, dann bei Heinrich Altherr.

1924
Hengstenberg verlässt als Meisterschüler Altherrs die Stuttgarter Akademie und siedelt sich als freier Künstler in Potsdam an. Regelmäßige Beteiligung an den Frühjahrs- und Herbstausstellungen der Preußischen Akademie der Künste. Förderung durch den Maler Ludwig Dettmann.

1931
Unter dem Eindruck der Auseinandersetzungen der politischen Extreme am Ende der Weimarer Republik Eintritt in die NSDAP.

1935
Das Großgemälde „Bauhütte“ entsteht im Auftrag des Reichsarbeitsministers für das Ministeriumsgebäude in Berlin.

1937
Das Gemälde „Bauhütte“ erhält auf der Pariser Weltausstellung einen ersten Preis. Das für Paris in Auftrag gegebenes Bild „1. Mai-Feier im Berliner Lustgarten“ wird als zu expressionistisch abgelehnt. Als Folge bleiben weitere öffentliche Aufträge aus.

1938
Auszeichnung mit dem deutsch-amerikanischen Harry-Kreismann-Preis.

1939
Als Kriegsmaler Einsatz an der West- und Ostfront.

1942
Heirat mit der aus Wismar stammenden Photographin Lilli Hahn.

1943
Auf Betreiben des Bildhauers Ernst Gorsemann Übernahme der Leitung der Bremer Kunsthochschule (damals Nordische Kunsthochschule). Übersiedlung nach Bremen.

1945
Nach erneutem Kriegseinsatz schwere Verwundung und amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im September Rückkehr zu seiner Frau nach Bremen.

1946
Ablehnung einer durch Karl Hofer und Heinrich Ehmsen angetragenen Berufung an die Berliner Kunsthochschule. Übersiedlung nach Bremen-St. Magnus. Dort später Bau eines Hauses mit Atelier (Am Kapellenberg).

1948
Nach der sog. Entnazifizierung Aufhebung des Ausstellungs- und Unterrichtsverbots.

ab 1950
Öffentliche Aufträge für Wandmalereien in Schulen und Krankenhäusern in Bremen-Nord sowie für ein großes Wandgemälde im Funkhaus von Radio Bremen.

1965
Einstellung der künstlerischen Tätigkeiten und Rückzug aus der Öffentlichkeit.

1974
Rudolf Hengstenberg stirbt am 5. Januar in Bremen.